Behrens, Gerd: Der Mythos der deutschen Überlegenheit. Die deutschen Demokraten und die Entstehung des polnischen Staates 1916-1922 (Die Deutschen und das östliche Europa. Studien und Quellen; 9), Frankfurt/M. 2013, 749 S.

Gerd Behrens untersucht das Polenbild und die Polenpolitik der Jahre 1916 bis 1922 und nimmt dabei vor allem die Positionen der Parteien SPD, DDP und des Zentrums in den Blick. Als Quellen dienen unter anderen die Presseorgane der jeweiligen Parteien. Behrens stellt die Frage, wie die Polenstereotypen der Parteien, die außenpolitischen Positionen des Deutschen Reiches und der Weimarer Republik beeinflussten. Die historische Stereotypenforschung wird hier durch Ansätze aus dem Bereich der internationalen Beziehungen erweitert. (CK)

 

Berkhofer, Robert F. Jr.: The White Man’s Indian. Images of the American Indian from Columbus to the Present, New York 1978, 261 S.

In dem Werk widmet sich Robert Berkhofer den Stereotypen, die über die nordamerikanischen „Indianer“ in Amerika und in Europa existieren. Er beginnt bei den Reaktionen der ersten Siedler auf die Einheimischen, wobei er aufzeigt, wie die Siedler schon vor ihrer eigentlichen Ankunft feste Bilder von den Einheimischen hatten. Im weiteren Verlauf des Werkes führt er aus, wie sich die Stereotype immer zwischen dem des edlen Wilden und der barbarischen Rothaut bewegten und wie die Stereotype im Zusammenhang mit religiösen und kulturellen Traditionen, politischen, gesellschaftlichen, literarischen und wissenschaftlichen Entwicklungen standen. Dabei verdeutlicht er, dass die Stereotype fast durchweg den jeweiligen Belangen der weißen Amerikaner angepasst waren: entweder zur Konstituierung einer amerikanischen Identität oder der Legitimation der Indianerpolitik. (CH)

 

Blaicher, Günther: Die Deutschen als ‚das Volk der Dichter und Denker‘. Entstehung, Kontexte und Funktionen eines nationalen Stereotyps, in: Historische Zeitschrift 287/2008, S. 319-340.

Der emeritierte Eichstätter Anglist Günther Blaicher hat sich schon häufig als literaturwissenschaftlicher Stereotypenforscher betätigt. In diesem Aufsatz beschäftigt er sich mit dem deutschen Autostereotyp ‚Volk der Dichter und Denker‘, ohne dass allerdings der Begriff Autostereotyp auftaucht. Seine Quellen sind Darstellungen der Nationalgeschichte, der deutschen Literaturgeschichte sowie einige Essays wie die von Ernst Moritz Arndt. Interessant und nachvollziehbar ist, wie Blaicher dieses Stereotyp als Teil der deutschen Identitätsdebatte interpretiert, wobei im Zuge einer Goethekritik langsam ein nationales Goethebild entstand und damit das Dichter-und Denker-Stereotyp zunehmend entweder als ironisch gemeintes negatives Autostereotyp benutzt oder – wie zum Beispiel bei Nietzsche – nach 1871 ein wichtiges Element der Kritik am Kaiserreich wird. (HHH)

 

Dąbrowska, Jarochna: Stereotype und ihr sprachlicher Ausdruck im Polenbild der deutschen Presse (Studien zur deutschen Sprache; 17), Tübingen 1999, 346 S.

Die polnische Germanistin Jarochna Dąbrowska-Burkhardt untersucht das Polenbild in Presseerzeugnisse der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik. Die Untersuchung schließt mit dem Jahr 1980 und nimmt die sprachlichen Mittel in den Blick, durch die Stereotype in Zeitungen etabliert werden. Die Autorin arbeitet unterschiedliche Heterostereotypen heraus und kontrastiert diese mit den historischen Hintergründen und den Autostereotypen der beiden deutschen Teilstaaten. (CK)

 

Gerndt, Helge (Hg.): Stereotypvorstellungen im Alltagsleben. Beiträge zum Themenkreis Fremdbilder – Selbstbilder – Identität. Festschrift für Georg R. Schroubek zum 65. Geburtstag (Münchner Beiträge zur Volkskunde; 8), München 1988, 237 S.

Hier werden in zwanzig Beiträgen die Funktionen und die Umgangsformen mit Stereotypen aus kulturwissenschaftlicher Perspektive der Volkskunde beleuchtet. Nach den Worten des Herausgebers geht es um eine empirische Beschäftigung „mit dem Alltagsleben der Kleinen Leute“, gerichtet „speziell auf deren kulturelle Ausdrucksformen: das sind die materiellen Besitztümer und Nutzungsgegenstände, mündliche und schriftliche Überlieferungen, gewohnheitsmäßig durchgeführte Handlungen und Verhaltensweisen“. Thematisch handelt es sich um Beispiele aus dem Bereich der Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts in Mitteleuropa. (EH)

 

Gilman, Sander L.: Rasse, Sexualität und Seuche. Stereotype aus der Innenwelt der westlichen Kultur (Rowohlts Enzyklopädie; 527), Reinbek 1992, 310 S.

Der US-amerikanische Germanist Sander Gilman betrachtet in seinem Buch die diskursiven Vorstellungen von Rasse, Sexualität, Raum und Krankheit und analysiert die Rolle, die Stereotype in diesem Prozess einnehmen. Gilman beschäftigt sich beispielsweise mit der Geschichte der Sexualisierung der Frau und Männer-Stereotypen. Als Quellen dienen dabei unter anderem Texte von Goethe, Freud und Heine. (CK)

 

Katzer, Annette: Araber in deutschen Augen. Das Araberbild der Deutschen vom 16. bis zum 19. Jahrhundert, Paderborn u.a. 2008, 518 S.

Annette Katzer beschreibt in ihrem Werk die Entstehung und Entwicklung des deutschen Araberbildes bis zum 19. Jahrhundert anhand verschiedener Textbeispiele – in erster Linie Reiseberichte und Nachschlagewerke. Dabei verdeutlicht sie, dass es zu Beginn ihres Untersuchungszeitraumes nur eine sehr spärliche Idee und Definition von „der Arabern“ gab, diese sich dann über die weiteren Jahrhunderte differenzierter ausbildete. Dies bringt sie in erster Linie in Zusammenhang mit den verstärkten Reisetätigkeiten, sowie mit der zunehmenden außenpolitischen Relevanz der arabischen Gebiete. Sie setzt dabei die einzelnen Bilder in den jeweiligen zeitgenössischen Kontext und analysiert den Zusammenhang zu bedeutenden Ereignissen und Abschnitten, wie zum Beispiel Humanismus und Aufklärung. Weiterhin versucht die Autorin anhand verschiedener Beispiele das deutsche Araberbild in den gesamteuropäischen Kontext einzuordnen. (CH)

 

Koch, Michael: „Slavocrat“ und „Yankee“. Feindbilder und der Amerikanische Bürgerkrieg 1830-1865, Paderborn 2014, 294 S.

Michael Koch betrachtet die Genese von Feindbildern zwischen Nord- und Südstaaten im Vorfeld des Amerikanischen Bürgerkrieges und ermöglicht auf diese Weise einen neuen Blick auf dessen Entstehungsgeschichte. Koch vertritt die These, dass gegenseitige Feindbilder die Lage vor dem Bürgerkrieg weiter „anheizten“. Im Süden wurde den „Yankees“ Gier und Fanatismus unterstellt, im Norden hielt man die „Südstaatler“ für faule Aristokraten. Die Feindbilder führten mit der Zeit zu einem gegenseitigen Verlust von Vertrauen, wodurch der Weg in den Bürgerkrieg geebnet wurde. (CK)

 

Link, Jürgen / Wülfing, Wulf (Hg.): Nationale Mythen und Symbole in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Strukturen und Funktionen von Konzepten nationaler Identität (Sprache und Geschichte; 16), Stuttgart 1991, 311 S.

Der Sammelband entstand aus den Ergebnissen der Tagung „Nationale Mythen – kollektive Symbole, Funktionen und Medien der Erinnerung“ an der Universität Gießen im Jahr 2002. Die Beiträge betrachten die Bedeutung und den Wandel von (nationalen) Erinnerungsgemeinschaften und stellen die Fragen nach verbindlichen kollektiven Identitäten. Dabei wird vor allem die Rolle der „Globalisierung und der Transnationalisierung“ auf den Wandel nationaler Mythen untersucht. (CK)

 

Orłowski, Hubert: „Polnische Wirtschaft“. Zum deutschen Polendiskurs der Neuzeit (Studien der Forschungsstelle Ostmitteleuropa an der Universität Dortmund; 21), Wiesbaden 1996, 478 S. (auf Polnisch: „Polnische Wirtschaft. Nowoczesny niemiecki dyskurs o Polsce, Olsztyn 1998.)

Der Posener Germanist (* 1937) legt hier eine ausführliche Geschichte des deutschen Polendiskurses vor, der sich für ihn aus dem Stereotyp polnische Wirtschaft entwickelt hat. Die chronologische Darstellung beginnt bei Vorläufern im 17. Jahrhundert („polnischer Reichstag“) und reicht bis zur Solidarność-Rezeption der 1980er Jahre. Für Orłowski handelt es sich bei der „polnischen Wirtschaft“ um ein Metastereotyp, aus dem sich alle weiteren Polenbilder ergeben. Am ausführlichsten wird das 19. Jahrhundert behandelt: Konfession, Bürgerlichkeit, das Urteil der „Weltgeschichte als Weltgericht“ sowie Tugend und „edles“ Verhalten entwickeln sich in Orłowskis Analyse diskurslogisch aus der Grundannahme polnische Wirtschaft. Das ungeheuer materialreiche Buch stellt nicht nur für Polenexperten eine das Thema weitgehend erschöpfende Lektüre dar. Auch der allgemeinen Stereotypenforschung kann es als Lehrbuch dafür dienen, wie die vielfältigen Bilder einer Nation eng zusammenhängen, auch wenn sie an der Oberfläche zunächst recht widersprüchlich scheinen. Der methodische Ansatz eines Metastereotyps, aus dem sich viele andere Stereotype ergeben, hat weder in der Forschung noch in methodische Überlegungen zur historischen Stereotypenforschung bisher Fortsetzer gefunden. (HHH)

 

Orłowski, Hubert: Die Lesbarkeit von Stereotypen. Der deutsche Polendiskurs im Blick historischer Stereotypenforschung und historischer Semantik (Beihefte zum Orbis linguarum; 31), Wroclaw 2005, 163 S.

Der polnische Germanist Hubert Orłowski verbindet in seinem Buch die Ansätze der historischen Stereotypenforschung und der historischen Semantik. Im Zentrum der Analyse steht die Entwicklung des Stereotyps der „polnischen Wirtschaft“. Methodisch interessant sind hier vor allem die Ausführungen zu „Stereotypen der langen Dauer“. Dementsprechend veranschaulicht Orłowski den stetigen Wandel der Bedeutungen, die mit dem Stereotyp der polnischen Wirtschaft transportiert wurden und zeigt den Einfluss des gesellschaftlichen Kontextes auf den Prozess des Bedeutungswandels. (CK)

 

Schaff, Adam: Stereotypen und das menschliche Handeln, Wien u.a. 1980, 139 S. (auf Polnisch: Stereotyp i działanie ludzkie, Warszawa 1981.)

Adam Schaff (1913-2006) war ein in Warschau und Wien lehrender marxistischer Erkenntnisphilosoph. Er untersuchte in seinem zuerst auf Deutsch und erst später auf Polnisch erschienenen das Phänomen Stereotyp als der „subjektive Faktor im Erkenntnisprozeß“. Dabei schränkte er den Begriff ein (nicht jede Verallgemeinerung ist ein Stereotyp) und spezifiziere ihn dahin, daß er erstmalig die emotionale Aufgeladenheit als wichtiges Kennzeichen von Stereotypen begründete. Zur „pragmatischen Funktion des Stereotyps“ gehört natürlich auch dessen politische Instrumentalisierung. Die soziale Genese (Stereotypen als Milieu-Produkt) vermittelt eine Illusion, die er den „Zauber von Objektivität“ nennt: „Ich erlebe die mit dem Stereotyp verbundenen emotionalen Zustände, Phobien oder Sympathien in der wohligen Überzeugung, daß es sich dabei um objektive Tatbestände handle, daß ich keinerlei subjektive Faktoren der Wertung und der Emotionen beitrage, sondern nur die wirkliche Situation wiedergebe“ (S. 109). Zweifellos handelt es sich um einen der grundlegendsten Texte zur Stereotypentheorie, der auch nach fast 40 Jahren noch nicht überholt ist. (HHH)

 

Petersen, Lars Eric / Six, Bernd (Hg.): Stereotype, Vorurteile und soziale Diskriminierung. Theorien, Befunde und Interventionen, Weinheim u.a. 2008, 368 S.

Der Sammelband betrachtet die Entstehung von Vorurteilen und Stereotypen aus sozial-psychologischer Perspektive. Zusätzlich werden die Bereiche der sozialen Diskriminierung und möglicher Präventions- und Interventionsstrategien abgedeckt. Der Sammelband eignet sich insbesondere als Handbuch für einen Überblick über den Umgang mit Stereotypen und Vorurteilen in der Sozial-Psychologie. (CK)

 

Szarota, Tomasz: Stereotype und Konflikte. Historische Studien zu den deutsch-polnischen Beziehungen. Mit einem Vorwort von Basil Kerski und Robert Traba (Historische Dialoge; 1), Osnabrück 2010, 395 S.

In den 17 Aufsätzen dieses Sammelbands befaßt sich der Warschauer Historiker Tomasz Szarota (*1940) nicht nur mit der realen deutsch-polnischen Beziehungsgeschichte, sondern über die Hälfte (9) mit deutschen Polenbildern und, etwas weniger (2), polnischen Deutschlandbildern. Der Stereotypenteil behandelt vor allem Phänomene des 19. und beginnenden 20. Jahrhundert, während die realgeschichtlichen Aufsätze ausschließlich der Geschichte der deutschen Besatzung während des Zweiten Weltkriegs gewidmet sind. Die Aufsätze über die wechselseitige Perzeption ziehen mehrfach Karikaturen als Quellen heran (Polen generell, Danzig und Piłsudski in deutschen Karikaturen), das Stereotyp der Polen als „Revolutionsfabrikanten“ 1848 und auch in den 1870er Jahren; schließlich auch – sehr lesenswert – das Thema Polen in deutschen Mundarten- und Sprichwörterlexika. Die Aufsätze, oft hervorgegangen aus Vorträgen, sind daher recht punktuell, dazu aber sehr materialreich, wenn auch nicht unbedingt immer erschöpfend. Der am Historischen Institut der Polnischen Akademie der Wissenschaften seit den 1960er Jahren tätige Autor ist bekannt durch viele Werke über den Zweiten Weltkrieg, hat aber auch ein lesenswertes Buch über den „Deutschen Michel“ als deutschem Autostereotyp verfasst. Seine stereotypengeschichtlichen Aufsätze sind, auch aufgrund der sehr sauberen Quellenarbeit, zweifellos eine Bereicherung unserer Kenntnisse über die wechselseitige deutsch-polnische Perzeptionsgeschichte. (HHH)

 

Todorova, Maria: Imagining the Balkans, New York u.a. 1997, 257 S. (deutsch erschienen als „Die Erfindung des Balkans“. Europas bequemes Vorurteil, Darmstadt 1999, 360 S.)

Hier liegt ein inzwischen als Klassiker geltendes Buch zur Geschichte der mentalen Konstruktion der als „Balkan“ bezeichneten und oft als „das andere“ innerhalb Europas wahrgenommenen europäischen Region vor. In Anlehnung an Edward Saids Konzept Orientalismus bietet die Verfasserin damit einmalige Einblicke in die Beziehungen zwischen Hetero- und Autostereotypen vom 18. bis zum 20. Jahrhundert, sowie deren Rolle im historischen und politischen Geschehen des gesamten europäischen Kontinents. (EH)

 

Vidojković, Dario: Von Helden und Königsmördern. Das deutsche Serbienbild im öffentlichen Diskurs und in der Diplomatie von 1878 bis 1914 (Forschungen zu Südosteuropa; 10), Wiesbaden 2015, 560 S.

Die Arbeit widmet sich der Untersuchung des ambivalenten deutschen Serbienbildes vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges im öffentlichen und diplomatischen Diskurs. Während zu Beginn des 19. Jahrhunderts noch vornehmlich positive Bilder vorhanden waren (zum Beispiel Goethe und Ranke), verschlechterte sich das deutsche Bild über Serbien zunehmend. Die Arbeit zeigt auf, wie sich das deutsche Serbienbild in die Konstruktion von Ost- und Westeuropa einordnet, welcher Zusammenhang zu den Konzepten des „Orients“ und des „Balkans“ besteht und wie sich die verschiedenen Konflikte und Kriege in den Regionen des Balkans, die politische Situation mit Russland und die Anerkennung als unabhängiges Fürstentum 1878 auf die deutsch-serbischen Beziehungen und das Serbienbild auswirkten. (CH)

 

Walas, Teresa (Hg.): Stereotypen und Nationen, Kraków 1998, 381 S. (auf Polnisch: Narody i stereotypy, Kraków 1995.; auf Englisch: Stereotypes and Nations, Cracow 1995, 325 S.)

Dieser Sammelband ging aus einer großen internationalen Konferenz 1994 hervor und bietet einen bemerkenswerten Einblick in die Welt der Stereotypen und des Umgangs mit ihnen in Europa nach dem Fall des Kommunismus. Im Mittelpunkt stehen Studien zu gegenseitigen Wahrnehmungen der Polen und benachbarter Nationen (Ukrainer, Weißrussen, Tschechen, Ungarn, Litauer, Slowaken, Russen, Deutsche und Schweden). Das Buch richte sich nach der Einleitung der Herausgeberin „an einen breiteren Kreis von Rezipienten“ und deshalb „mußten wir auf Texte verzichten, die einen deutlich fachwissenschaftlichen Charakter haben“. Somit handelt es sich um eine heute schon historische Quelle bemerkenswerter Zeugnisse ihrer Zeit. (HHH)

 

Zimmermann, Johann Georg: Vom Nationalstolz. Über die Herkunft der Vorurteile gegenüber anderen Menschen und anderen Völkern, 1. Aufl. Karlsruhe 1758, 4. Aufl. Zürich 1768; zuletzt – leider etwas gekürzt – in Zürich 1980,160 S. erschienen.

Dieses ungewöhnliche Buch kann als die Wiege der historischen Stereotypenforschung betrachtet werden, da es sich um eine kritisch reflektierende und empirisch informationsreiche Abhandlung zu gängigen nationalen Stereotypen in Europa um die Mitte des 18. Jahrhunderts handelt. Zugleich bieten jedoch mehrere vom Verfasser selbst umgearbeitete Auflagen des damals in ganz Europa verbreiteten Bestsellers einmalige Einblicke in die Auswirkungen seines politischen Wegs vom republikanisch gesinnten Aufklärer über einen Befürworter von elitistisch-aristokratischen Regierungsformen hin zum Monarchisten. Dies bietet interessante Aufschlüsse über den Einfluss politischer Haltungen auf den Umgang mit Stereotypen. (EH)

 

Autorenkürzel

Christin Hansen (CH )

Christoph Kienemann (CK)

Eva Hahn (EH)

Hans Henning Hahn (HHH)